Die Welt aus anderen
Blickwinkeln betrachten
Veranstaltungen

Lesung und Gespräch mit der Autorin
Adikous Herkunft ist verschwommen, ihre Familiengeschichte verwischt. Dann, in einem drückend heißen Sommer, hält sie es in Paris nicht mehr aus. Adikou fliegt nach Lomé, Togo, dem Geburtsort ihres Vaters, den sie kaum kennt. Wonach sie sucht, ist unklar, die Fragen stellen die anderen: Bist du weiß, Schwarz oder beides, sprichst du Ewe, reist du alleine, woher kommt deine Wut? Entlang der westafrikanischen Küste und bis in die USA sucht Adikou nach einem Platz in der Geschichte – und schafft sich ein Erbe aus Schlangenhäuten, Skylines und stickigen Nächten (aus der Ankündigung des Verlags).
Der Roman wurde von Patricia Klobusiczky in enger Zusammenarbeit mit der Autorin vom Französischen ins Deutsche übersetzt.
Raphaëlle Red liest aus dem Roman. Das Gespräch mit ihr führt Rita Maricocchi.
Raphaëlle Red wurde 1997 in Paris geboren und wuchs in Berlin auf, wo sie auch heute lebt. Sie studierte Sozialwissenschaften, forschte und lehrte zuletzt zur zeitgenössischen Literatur der afrikanischen Diaspora und wendete sich dann dem literarischen Schreiben zu. Raphaëlle Red schreibt auf Französisch, Englisch und Deutsch. Ihre deutschsprachigen Texte sind bereits in den Anthologien“Resonanzen“ (Spector Books, 2022) und „Glückwunsch“ (Hanser Berlin, 2023) erschienen. „Adikou“ ist ihr Debütroman. (Rowohlt Verlag, 2024).
Rita Maricocchi ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin am Englischen Seminar der Universität Münster. Sie forscht u.a. zu Darstellungen der deutschen Kolonialgeschichte in der englisch- und deutschsprachigen Literatur.
TERMIN
Mittwoch, 3.9.2025, 19:00 Uhr
Stadtbücherei Münster, Alter Steinweg 11, 48143 Münster
EINTRITT
Frei. – Um eine Spende wird gebeten. Hier spenden.
KOOPERATION und FÖRDERUNG
Ein Projekt des Vereins Afrikanische Perspektiven in Kooperation mit Postcolonial, Transnational and Transcultural Studies (PTTS) am Englischen Seminar der Universität Münster, Afrosisters MS, Eine-Welt-Forum Münster, Kulturamt und Integrationsrat der Stadt Münster
Copyright des Fotos: Rowohlt Verlag/Adeline Rapon

Lesung und Gespräch mit der Autorin
Eine Initiative in Ghana hat das Jahr 2019 zum „Jahr der Rückkehr“ ausgerufen und erinnert mit großen Feierlichkeiten an den 400. Jahrestag der ersten Verschleppung afrikanischer Sklaven nach Virginia. In Ivana Akotowaa Oforis Debütnovelle „Das Jahr der Rückkehr" beschließt die Journalistin Adwapa, aus den USA in ihr Geburtsland zurückzukehren. Sie ahnt nicht, dass sie diese Reise zu den eigenen Wurzeln in das Herz eines Geheimnisses führen wird, das Zeit und Realität übersteigt. Das Jahr der Rückkehr ist ein gespenstisches Spektakel, in dessen Zentrum die Verbrechen der Vergangenheit und deren Ausläufer in die Gegenwart stehen. Ein Mahnmal gegen das Vergessen und ein moderner, unterhaltsamer Fantasy-Text zugleich (aus der Ankündigung des Verlags).
Das Gespräch mit Ivana Akotowaa Ofori führt und übersetzt die Journalistin Tina Adomako, Barbara Kemmler liest aus der Novelle.
Die Veranstaltung ist Teil des Ghana-Partnerschafts- und Vernetzungstreffens von Cactus Junges Theater vom 18. bis zum 21. Juli 2025. Für manche Veranstaltungen des Treffens ist eine Anmeldung erforderlich. Mehr Informationen:vernetzung-und-partnerschaft-mit-ghana/
Ivana Akotowaa Ofori ist eine ghanaische Geschichtenerzählerin. Sie ist eine Wortkünstlerin, die sich in vielen Formen ausdrückt, darunter Belletristik, Sachliteratur und Spoken-Word-Poesie. Unter dem Mononym Akotowaa ist sie auch als Spoken-Word-Künstlerin tätig. In diesem Jahr kuratiert sie das „African Book Festival Berlin“. Ihre Debütnovelle „Year of Return“ wurde in die Liste der 100 bemerkenswerten afrikanischen Bücher 2024 des online-Magazins für afrikanische Literatur „Brittle Paper“ aufgenommen. Die deutsche Übersetzung erscheint im Juli 2025 im Verlag InterKontinental, Berlin.
Tina Adomako ist Bildungsreferentin und freie Journalistin. Ihre Themenschwerpunkte sind nachhaltige Entwicklung, (Anti-)Rassismus und (Post-)Kolonialismus.
Barbara Kemmler ist Schauspielerin, Regisseurin und Leiterin des Jugendtheaters Cactus Junges Theater in Münster.
TERMIN
Montag, 21.7.2025, 19:00 Uhr
Forum der Volkshochschule, Aegidiistr. 70, 48143 Münster
EINTRITT
Frei. – Um eine Spende wird gebeten. Hier spenden.
KOOPERATION und FÖRDERUNG
Ein Projekt des Vereins Afrikanische Perspektiven in Kooperation mit Cactus Junges Theater, vhs-Münster, Postcolonial, Transnational and Transcultural Studies (PTTS) am Englischen Seminar der Universität Münster, Eine-Welt-Forum Münster. Förderung: Kulturamt, Beirat für kommunale Entwicklungszusammenarbeit sowie Integrationsrat der Stadt Münster
Copyright des Fotos: Henry Desouza Nelson

Buchvorstellung und Gespräch mit dem Autor
Dass der afrikanische Kontinent mit 54 Staaten, über 2000 Sprachen und der jüngsten Bevölkerung der Welt sehr vielfältig ist, ist mittlerweile eine gängige Beschreibung. Was das aber konkret bedeutet, das zeigt der Autor Lutz van Dijk in seinem Buch „Afrika – Geschichte und Vielfalt eines Kontinents“. Wir erfahren von frühen Hochkulturen, westafrikanischen Königreichen, afrikanischen Glaubenstraditionen, den „Importreligionen“ Urchristentum und Islam; wir erfahren vom Leben in der Steppe oder in modernen Städten; wir erfahren auch vom zerstörerischen Kolonialismus der Europäer und von der afrikanischen Befreiung. Schließlich geht das Buch auf aktuelle Entwicklungen ein, wie die Verfolgung ethnischer, religiöser und sexueller Minderheiten oder den Aufbruch der jungen Generation in Westafrika. Lebendig wird das Bild des Kontinents auch durch die Erzählungen von Afrikanerinnen und Afrikanern über ihr Leben und ihre Hoffnungen.
Die überarbeitete Neuausgabe der 2004 erstmals verlegten „Geschichte Afrikas“ erschien im März im Peter Hammer Verlag, Wuppertal. Sie richtet sich insbesondere an junge Leser*innen.
Dr. Lutz van Dijk stellt das Buch vor und spricht mit dem Publizisten Dr. Moustapha Diallo und der Studentin Maimuna Bojang, die mit Beiträgen im Buch vertreten sind.
Entwicklungspolitisch aktive Vereine laden wir ein, sich mit ihren Informationsmaterialien vorzustellen. Damit genügend Stellwände und Tische vorhanden, sind, bitten wir um eine kurze Mitteilung an: info@afrikanische-perspektiven.de
Im Anschluss an die Veranstaltung besteht die Möglichkeit zum informellen Austausch bei einem Imbiss.
Lutz van Dijk, Schriftsteller, promovierter Pädagoge, früher Mitarbeiter der Anne Frank Stiftung in Amsterdam, seit 2001 in einem Township bei Kapstadt engagiert. Seine Bücher erhielten u.a. den Jugendliteraturpreis von Namibia 1997, den Gustav-Heinemann-Friedenspreis 2001 und den Rosa Courage Preis 2003. Die Poetik-Ehrenprofessur der Universität Oldenburg wurde ihm 2009 verliehen. 2014 wurde er als Bürger des Jahres in Südafrika ausgezeichnet, 2023 erhielt er für sein aktivistisches Lebenswerk den Stonewall-Menschenrechte Preis. Er lebt heute in Amsterdam und Kapstadt.
TERMIN
Dienstag, 24. Juni 2025, 19 Uhr
Forum der Volkshochschule, Aegidiistraße 70, 48143 Münster
EINTRITT
Frei. – Um eine Spende wird gebeten. Hier spenden.
KOOPERATION und FÖRDERUNG.
Afrikanische Perspektiven e.V., Volkshochschule Münster, Eine-Welt-Forum Münster e.V., Deutsch-Simbabwische Gesellschaft e.V., KKV HANSA Münster e.V., Peter Hammer Verein für Literatur und Dialog e.V., Postcolonial, Transnational and Transcultural Studies (PTTS) am Englischen Seminar der Universität Münster, Kulturamt und Integrationsrat der Stadt Münster.

Spoken Word Performance
Mit seinem Langgedicht „For my Negativity“ führt der ugandische Autor Kagayi Ngobi die Zuschauer*innen in ein Gesellschaftssystem, das Menschenrechte einschränkt und demokratische Werte aushöhlt. Er beleuchtet darin die Perspektivlosigkeit und Unterdrückung der Jugend sowie marginalisierter Gruppen in Uganda. Die Inszenierung knüpft auch Verbindungen zu sozialen Spannungen in Deutschland, wie dem Erstarken von Queer- und Fremdenfeindlichkeit. Sie zieht das Publikum in die emotionale Welt des Monologes hinein und lässt es über die universellen Kämpfe um Selbstbestimmung und Identität nachdenken.
Der Schauspieler Ismael Boerner bringt den Text auf Deutsch auf die Bühne (Regie: Axel Brauch). Nach der Vorstellung gibt es ein Publikumsgespräch mit Kagayi Ngobi, Ismael Boerner und Axel Brauch, das Annette Bühler-Dietrich moderiert und übersetzt.
Kagayi Ngobi ist Lyriker, Dramatiker und Spoken Word Performer, er lebt in Kampala, Uganda.
Ismael Boerner absolvierte 2018 -2022 seine Schauspielausbildung an der Theater Akademie Stuttgart, mit anschließender Aufnahme in die ZAV Stuttgart. Er ist Teil von Q-rage.
Axel Brauch arbeitet als freischaffender Regisseur und Schauspieler. Er lebt in Stuttgart.
Annette Bühler-Dietrich ist außerplanmäßige Professorin für neuere deutsche Literatur an der Universität Stuttgart und literarische Übersetzerin aus dem Französischen und Englischen.
TERMIN
Dienstag, 17. Juni 2025, 19 Uhr
Studiobühne der Universität Münster, Domplatz 23, 48143 Münster
EINTRITT
Frei. – Um eine Spende wird gebeten. Hier spenden.
KOOPERATION und FÖRDERUNG.
Postcolonial, Transnational and Transcultural Studies (PTTS) am Englischen Seminar der Universität Münster, Eine-Welt-Netz NRW mit Unterstützung der Riccardo Simonetti Initiative, Eine-Welt-Forum Münster, Kulturamt, Amt für Gleichstellung, Beirat für kommunale Entwicklungszusammenarbeit der Stadt Münster
Gemeinsam Perspektiven
entwickeln
Verein
Im September 2020 wurde der Verein Afrikanische Perspektiven e.V. in Münster gegründet. Die Gründungsmitglieder führte ihr Interesse an Literatur aus afrikanischen Ländern der Diaspora zusammen. Ziel des Vereins ist die Zusammenarbeit mit Menschen und Organisationen afrikanischer Länder und der Diaspora, das gegenseitige Verstehen und Verständnis sowie die Kenntnis und Anerkennung verschiedener Sichtweisen. Hierzu gehört auch die Auseinandersetzung mit der afrikanisch-europäischen, speziell der afrikanisch-deutschen (Kolonial-)Geschichte. Dies geschieht in Münster durch Austausch mit Autor*innen, Künstler*innen oder Wissenschaftler*innen bei Lesungen, Vorträgen und Diskussionen, aber auch durch Film oder Theater.
In afrikanischen Ländern fördert der Verein vor allem Kultur- und Bildungsprojekte.
Ein großer Teil dieser Aktivitäten wird ehrenamtlich erbracht. Die Finanzierung erfolgt durch Mitgliedsbeiträge, Eintrittsgelder, Spenden und Zuschüsse verschiedener Institutionen.
Der Verein Afrikanische Perspektiven e.V. ist seit dem 10. November 2020 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Münster eingetragen. Afrikanische Perspektiven e.V. ist als gemeinnützig anerkannt. Spenden und Mitgliedsbeiträge sind steuerlich abzugsfähig.
Gifty C. Wiafe
Vorsitzende Ansprechpartnerin für Jugendarbeit und Theater
Grace Njoroge-Krüger
Stellv. Vorsitzende Ansprechpartnerin für Kinderprojekte
Dr. M. Moustapha Diallo
Stellv. Vorsitzender Ansprechpartner für Literatur und (Post)Kolonialismus
Dr. Anna Stelthove-Fend
Schatzmeisterin Veranstaltungsorganisation und Öffentlichkeitsarbeit